In der neuen Serie „Retoure“ spielt Stefanie Stappenbeck die Hauptrolle von Susanne Krombholz, die in Mecklenburg-Vorpommern ein ruhiges und finanziell unauffälliges Retourenzentrum (RMV) betreibt, für das sich bisher niemand interessiert hat. Die Serie ist am 21. Dezember im NDR-Fernsehen und voraussichtlich davor in der ARD-Mediathek zu sehen.
Sie sind absolut wandlungsfähig, haben sehr früh angefangen und über 30 Jahre in den unterschiedlichsten Rollen gespielt und sich dabei sehr erfolgreich und scheinbar mühelos zwischen verschiedenen Genres bewegt: Was reizt Sie an der Figur der Susanne Krombholz?
Durch „Ein starkes Team“ habe ich in den letzten Jahren viel Krimi-Erfahrung sammeln können. Aber ich lasse gerne Dampf ab, weshalb ich anderen Rollen viel Bedeutung beimesse. Nach Rollen im Drama-Genre wie „Sommer 90“, „Der 7. Tag“ oder „Vernau“ freue ich mich sehr, dass mit „Retoure“ die Komödie wieder in mein Leben zurückgekehrt ist. Aber noch wichtiger ist mir die Prämisse, dass ich gerne mit den besten Leuten zusammenarbeite: Der Stoff ist fast egal (lacht). Und man muss sagen: Eine wirklich gute Komödie zu machen ist schwieriger als ein Drama. Es ist schwieriger, Menschen zum Lachen zu bringen, als Mitgefühl zu zeigen. Deshalb habe ich mich über dieses Patent besonders gefreut, Susanne Krombholz, lustige, listige, menschenfressende und aufrichtig gute Leiterin des Zentrums. Ich wollte sie unbedingt spielen.
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Welches Vorurteil stört Sie in der Ossi-Wessi-Thematik am meisten und was würden Sie sich im Umgang damit wünschen?
Es gibt ein Klischee, dass wessi sehr egozentrisch und geschäftsorientiert sind, während ossi arm und rechtsextrem sind, beides Unsinn! Ja, natürlich gibt es Business Wessi, aber was uns alle verbindet, ist unser Herz, unsere Menschlichkeit. Ein liebevoller Blick auf unsere Schwächen kann eine große Hilfe sein.
Zusammenarbeit mit Regisseur und Kollegen: Was ist das Schwierigste an Comedy?
Das Risiko von Lachkrämpfen ist bei Comedy viel höher, also musst du die Einstellung einfach noch einmal machen. Wir haben in „Retoure“ eine unglaublich gute Besetzung – Brigade hat mich mit dem perfekten Timing in den Szenen überrascht. Das gelingt vor allem dann, wenn man einen richtig guten Regisseur wie Torsten Wacker hat. Er ist witzig, bodenständig und direkt. Die Leidenschaft und das Feuer, das es ausstrahlt, ist ansteckend. Manches inszeniert er bewusst, anderes nicht. Dazu kommt noch die Schauspiellust der Schauspieler: Zwischen mir und Wanja (Mues, Anm. d. Red.) hat es auf Anhieb super geklappt; das ist auch ein Glücksfall mit der Besetzung. Wenn alle Gewerke in Ordnung sind, können manchmal Dinge durch Improvisation entstehen. Und nicht vergessen: Comedy entsteht auch viel im Schnitt.
Ist das deine erste Zusammenarbeit mit Wanja Mues oder kanntest du dich schon?
Wanja und ich kennen uns schon lange, wir haben schon mehrmals zusammen gespielt. Er ist ein unglaublich großartiger Schauspieler und sehr talentiert.
Gehst du gerne shoppen? Hand aufs Herz: Laden oder Internet? Was war der schlimmste Fehlkauf, den Sie online bestellt und zurückgegeben haben?
Ich versuche lokale Geschäfte um die Ecke zu unterstützen. Aber mit meinem Job und einem Sohn kann ich nicht auf Befehle verzichten. Ich spende an Baumpflanzorganisationen, um zumindest etwas zurückzugeben. Probleme gab es in der Anfangszeit des Online-Handels, vor ca. 15 Jahren – da war ich schockiert über die sehr günstigen Lammfellstiefel. Am Ende kam kaputter und ätzender Plastikschrott an, ich war auf eine gefälschte Seite hereingefallen. Seitdem bin ich wachsam. Normalerweise schätze ich Unternehmen, die Qualitätsprodukte herstellen, die ich lange verwenden kann. Ich schaue nicht mehr auf Schnäppchen, sondern auf Nachhaltigkeit und versuche tierfreundlich einzukaufen.
Was ist der beste Ratschlag, den Sie von Ihrer Branche zum Thema Schauspielerei erhalten haben?
Das war vor 20 Jahren: Es wurde mir von einem Regisseur geschenkt, mit dem ich auch eine der schlimmsten Meetoo-Erfahrungen hatte. Leider ist er nicht gut mit seiner Machtposition umgegangen, aber ich kann den Unterschied erkennen: Gut und Böse liegen sehr nah beieinander. Er sagte mir: Wenn Sie auf der 3-6 Wiederholung sind oder nehmen, sagen Sie sich einfach zuerst „JETZT SEHR FRISCH“. So kann ich die Erfahrung der letzten Takes nutzen, habe aber keine Krämpfe. Dieser einfache Satz hilft mir enorm.
Eine Frage aus Gründen: Wie ist Ihre Beziehung zu Ponys? Gesprungen wie ein Mädchen?
Ich war keineswegs das Pferdemädchen meiner Kindheit in Ost-Berlin. Nachmittags spielte er im Hinterhof neben dem Kohlenbunker oder auf dem Spielplatz. Mein Leben bestand aus AGs: Chor, Kunst, Handball, dazu urbane Aktivitäten. Als ich 35 Jahre alt war, bin ich zum ersten Mal auf den Galapagos-Inseln geritten, wir sind zu Pferd um einen Vulkan herumgefahren. Ich fand das cool und dachte: ‚Das könnten wir öfter machen.‘ Aber das ist bisher nicht wieder vorgekommen.
Was war der lustigste Job, den du je gemacht hast? Waren Sie schon einmal in einer Brigade?
Brigade war der Begriff für eine Mannschaft im Osten und wurde daher ständig verwendet. Immer unter dem Motto: „Gemeinsam ist schöner“. Ich habe mal auf der Joggingstrecke in Marienfelde gearbeitet und Getränke ausgeschenkt. Ab 22:00 Uhr fuhren dort keine Züge mehr ab, also war fortan das verdiente Geld für das Taxi, also die Arbeit machte keinen Sinn. Aber es war lustig. Glücklicherweise konnte ich schon in jungen Jahren meinen Lebensunterhalt mit der Schauspielerei verdienen.
Was hat Ihnen an Schwerin und Umgebung am besten gefallen?
Ich kannte Schwerin nur kurz. Ich bin sehr begeistert von der Stadt: schöne alte Gebäude, ein märchenhaftes Schloss mit 180 Jahre alten Platanen im Schlossgarten, viel Natur, viel Charakter, außer der Lage an den sieben Seen ist nichts gewesen sagte. noch genug herum. Davon sieht man in unserer Serie leider auch nichts, wir zeigen die Einkaufsmeile (lacht).
Können Sie sich vorstellen, auf dem Land zu leben?
Noch nicht. Aber aufgrund der guten Luft und der weiten Aussicht konnte ich es mir vorstellen. Aber die Stadt ist toll mit Kindern, Kultur und Arbeit. Dann fahr in den Urlaub.
Quelle: news.google.com